Ob
ein Pferd sich auf Dauer selbst trägt, erkennt ihr ganz einfach an
dessen Muskulatur. 💪👀 Besonders wichtig ist dabei der M. serratus
ventralis (grün eingezeichnet im 2. Bild), der die Vorderbeine mit Hals
(bis zum 4. Halswirbel) und Rumpf (bis zum 8. Brustwirbel) am
Schulterblatt verbindet. Dieser ist der Hauptmuskel, der den Rumpf
zwischen den Vorderbeinen trägt. Ist dieser zu schwach, sinkt der Rumpf
zwischen den Vorderbeinen ab. ⬇️ Es ist ein Muskulaturloch vor dem
Schulterblatt am Hals erkennbar (rot). Durch das Absinken des Brustkorbs
entsteht auch hinter der Schulter das berühmte Loch im Bereich des
Trapezmuskels (rot das Loch,
gelb der Muskel: M. trapezius). Es ist
jedoch nicht der Trapezmuskel, der vorrangig trainiert werden muss, denn
dieser ist nur sehr dünn im Durchmesser, weshalb das Loch beim Absacken
des Rumpfes entsteht. Es ist vorrangig der M. serratus ventralis (grün),
damit das Pferd wieder in Selbsthaltung kommt❗️ Im Nachher-Vergleich ist
erkennbar, dass das Muskulaturloch vor der Schulter im Hals sich
deutlich gefüllt hat und auch das Loch hinter der Schulter ist jetzt gut
gefüllt. Eine Verbesserung der Rückenlinie ist ebenfalls durch das Heben
des Brustkorbs erkennbar ⬆️, obwohl dieses Pferd die Diagnose Kissing
Spines hat (beim Verknöcherungsgrad sind sich die Tierärzte uneinig.
Sollte eine Verknöcherung vorliegen, ist ein weiteres Rückenwölben nur
begrenzt möglich, da anatomisch dann nicht mehr möglich. Aber ein Heben
des Rumpfes sollte das Trainingsziel bleiben). Er ist aber
glücklicherweise schmerzfrei und soll es dank korrekter Arbeit noch
lange bleiben. 🤗 Auch in der Bewegung sind deutliche Verbesserungen
erkennbar. 😍 Das Pferd findet immer öfter in ein korrektes
Vorwärts-Abwärts, Schritte und Tritte wirken freier, gleichmäßiger sowie
leichter und das an der Longe und unterm Reiter. Das Pferd geht williger
vorwärts und läuft stabiler/balancierter.
Wie trainiert man den M. serratus ventralis? 🤔 Eine Kombination aus
mentaler Losgelassenheit, guter Vorwärtsbewegung, korrekter
Stellung/Biegung, Stangenarbeit (vor allem Stangenfächer können bei
korrekter Durchführung kleine Wunder bewirken 😊) und auch mal Arbeit
mit Gassen und Pylonen, sowie Seitengänge. Zusammengefasst: eine gesunde
Abwechslung❗️
Natürlich ist der M. serratus ventralis nicht ganz allein
ausschlaggebend, sondern das Gesamtbild des Pferdes gibt natürlich
weitere Aufschlüsse. Jedoch ist der M. serratus ventralis sehr leicht zu
erkennen, weshalb ich ihm diesen Beitrag widme und um auch Besitzern von
Pferden mit gleicher Diagnose Mut zu machen 😘
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